Dorfkirche St. Nikolaus Neuried - Renovierung 2018

St. Nikolaus Neuried in neuem Glanz

Nach Monaten der Restaurierungen an der Außenfassade und in jüngster Zeit im Innenraum der Dorfkirche St. Nikolaus konnte am 29.10.2018 im Rahmen einer feierlichen Vesper das Gotteshaus wieder geöffnet und den Gläubigen übergeben werden.
 
_{Foto: Kl. Chwalczyk}

Im Rahmen der Innenarbeiten wurden alle Skulpturen gereinigt und teilweise neu gefasst. Zur weiteren Ausstattung fanden wieder Schnitz- und Bildwerke zurück, die in früheren Jahren nach den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils ausgelagert waren.
Eine Bereicherung fand die Statue der heiligen Maria mit Jesuskind im Hochaltar, die wieder von acht, statt bisher zwei Engeln eingerahmt wird. Die abhanden gekommene Krone und das Zepter wurden erneuert.
 
_{Foto: M. Crhak}

Von der seiner Zeit entfernten Kanzel stammende, auf Holz gemalte Bilder der vier Evangelisten, fanden in der Apsis an Pfeilern ihren neuen Platz. Votivtafeln aus dem vorhandenen Fundus sind an der südlichen Wand angebracht. Einen neuen Platz erhielt auch auf einem Podest die Pieta, die bisher im hinteren Raum des Gotteshauses zu finden war.

Die in die Wände neu installierte Heizanlage sorgt künftig durch eine Steuereinheit für ein angenehmes, auch den Figuren zuträgliches Raumklima.

Eine umfassende Restaurierung erfuhr auch das links im Altarraum befindliche Epitaph, das die Familie Spitzweck im unteren Bereich zeigt. Es stammt aus dem Jahr 1589 und erinnert an die Schäferei und Schwaige Boschetsried, an deren Stelle später das Fürstenrieder Schloss gebaut wurde. Das Bild zeigt Jesus als Guten Hirten.

Die Kosten für die Innenrestaurierung liegen bei etwa 800.000 Euro. Der Bedeutung des Bauwerks wegen übernahm 90 Prozent der Aufwendungen das Erzbischöfliche Ordinariat München. 20.000 Euro steuerte die politische Gemeinde Neuried und 32.000 Euro der Bezirk Oberbayern zu. Darüber hinaus erhielten wir eine großzügige Spende in Höhe von 15.000 Euro von der Meitinger-Stiftung, die sich hiermit speziell an den Kosten der Restaurierungsarbeiten des wertvollen Epitaph-Bildes beteiligt hat.

Die Kirche hat hohen geschichtlichen Wert. Der aus dem 12. oder 13. Jahrhundert stammende westliche Teil wurde 1484 um die Apsis nach Osten erweitert. Erkennbar sind diese beiden Gebäudeteile durch einen trennenden Bogen, in dessen Innenteil genannte Jahreszahl erkennbar ist.

Es ist zu hoffen, dass die Kirche wieder mit Leben erfüllt wird und nicht nur die Geschichte Neurieds dokumentiert. Im gemeinsamen ökumenischen Miteinander haben, wie in der Vergangenheit, die evangelischen Christen für ihre Gottesdienstfeiern nach der langen Umbauphase auch wieder eine Heimat.

kc